Zusammenbruch droht
Ein Zusammenbruch droht, da die Märkte so fragil sind wie seit 20 Jahren nicht mehr.
„Der schwarze Schwan“-Autor Nassim Taleb sagt, der Markt weise Parallelen zu früheren Crashs auf und bemerkte, er sei der fragilste seit 20 Jahren.
In einem Interview mit Bloomberg wies er auf Risiken wie hohe Schuldenstände und „verrückte“ Aktienkurse hin; die USA befänden sich in einem der prekärsten Investitionsumfelder seit Jahrzehnten – und während einige Anleger den Aufschwung der Aktienkurse bejubeln, hat er einen möglichen Marktzusammenbruch im Auge.
Nassim Taleb, Autor von „Der schwarze Schwan“, der berühmten Abhandlung über die Risiken im Zusammenhang mit unwahrscheinlichen Ereignissen, äußerte in einem kürzlichen Interview mit Bloomberg seine Bedenken über den Zustand des Marktes.
Crash wahrscheinlich
Das Umfeld, sagte er, spiegele frühere Crashs wider, und er fügte hinzu, er sei darauf konzentriert, sich auf ein solches Ereignis vorzubereiten, weil wir anfälliger sind als wahrscheinlich zu jedem Zeitpunkt in den letzten 20 Jahren, wenn nicht 30 Jahren!
Die Aktienkurse sähen „verrückt“ aus, merkte er an, und dass sich der Großteil der Rallye des S&P 500 auf einen kleinen Pool von Unternehmen konzentriert habe, die mit künstlicher Intelligenz in Verbindung stehen.
Es ist jedoch unklar, ob diese Unternehmen das größte Wachstumspotenzial haben, sagte er und verwies auf die Rotation der leistungsstärksten Unternehmen während der Dotcom-Blase.
Unterdessen sei die US-Wirtschaft „verwirrend“, da es Unsicherheit darüber gebe, ob einige Sektoren überhitzen, sagte Taleb.
Die Weltwirtschaften seien zudem aufgrund der zunehmenden Globalisierung seit der Pandemie stärker voneinander abhängig. Das bedeute, dass sich ausländische Schocks eher ausbreiten würden, bemerkte er, ein weiterer Faktor, der das Investitionsumfeld verkompliziere.
Zu viele Schulden
Der Westen halte zudem an mehr Schulden fest, „als wir bewältigen können“, sagte Taleb, wobei die Schuldenquote in den USA Ende September 124 % betrug. Wenn hohe Schuldenstände mit einem externen Schock kombiniert würden, könnte dies zu einer „Todesspirale“ führen!
Unterdessen kommen die Anleger aus einer Phase niedrigerer Zinsen heraus. Viele Marktteilnehmer seien es gewohnt, sich von „konservativeren“ Vermögenswerten fernzuhalten, und diese risikofreudige Haltung könne die Händler in eine gefährdete Position bringen, meinte er.
„Diese Krisen passieren, wenn man sie am wenigsten erwartet“, sagte Taleb. "Und ich denke, wir befinden uns in einer ähnlichen Situation wie bei früheren Zusammenbrüchen, und der Markt wird selbstgefällig. Die Leute sind daran gewöhnt. Sie sind vielleicht am Anfang etwas vorsichtig, aber dann werfen sie alle Vorsicht in den Wind … und dann ist die Anfälligkeit am größten."
Universa Investments ist technisch gesehen "marktblind", sagte Taleb, da das Unternehmen eine Anlagestrategie verfolgt, die kurzfristige Marktprognosen außer Acht lässt.
Taleb und andere Prognostiker des Unternehmens haben jedoch wiederholt pessimistische Prognosen für Aktien und die Wirtschaft auf kurze Sicht abgegeben.
Mark Spitznagel, Gründer von Universa, sagte selbst Anfang des Jahres, er habe vorausgesehen, dass der S&P 500 eine "rasante Rallye" einläuten werde, bevor er den schlimmsten Absturz seit 1929 erleben werde, was teilweise auf die prekären Bedingungen zurückzuführen sei, die sich auf dem Kreditmarkt zusammenbrauen.
Quelle: Markets Insider
Im Falle eines Finanzcrashs sind alle Papierwerte in Gefahr. Dazu gehören auch Kapitallebensversicherungen aller Art. Die Versicherer stehen seit vielen Jahren unter massivem Druck und viele haben de facto keine ausreichenden Reserven, um einen neuen Crash zu überstehen.